(20) Er führte aber auch Lämmer zusammen. Denn er ist ein guter Hirte, der sein
Leben für die Schafe einsetzt. Daher sagte er auch: „Wie der Vater mich erkennt, er‐
kenne auch ich den Vater. Und ich setze mein Leben für die Schafe ein. Und ich habe
andere Schafe, die stammen nicht von diesem Hof. Auch die muss ich führen, und sie
sollen meine Stimmen hören und eine Herde werden, ein Hirte.“ Und als er mit den
Verkündigungen, die ihn [sc. Christus] betreffen, beginnt, verbreitet auch der Göttli‐
ches kündende Täufer unter den Bewohnern in ganz Judäa die Freudenbotschaft, dass
er [sc. Christus] kein Werkzeug der Gottheit sei und auch kein Mensch, der Gott
nach Meinung einiger lediglich in sich trägt, sondern vielmehr Gott im Fleisch oder
eben Mensch gewordener Gott, wenn er sagt: „Bereitet den Weg des Herrn, macht die
Pfade unseres Gottes gerade!“ Wessen Weg ordnet er nun also an, dass er bereitet wer‐
de, wenn nicht [den] Christi, also des Logos, der in menschlicher Gestalt erschienen
ist?
Es genügt aber, glaube ich, im Hinblick auf den Glauben auch der Göttliches kün‐
dende Paulus, wenn er bezeugt und sagt: „Was werden wir also sagen? Wenn Gott für
uns ist, wer ist gegen uns? Wer seinen eigenen Sohn nicht schonte, sondern ihn für uns
alle preisgab, wie wird der uns mit ihm zusammen nicht alles gewähren?“ Sag mir also,
auf welche Weise wird der von der heiligen Jungfrau [Geborene] auch als eigener Sohn
Gottes verstanden? Wie nämlich das als Eigenes eines Menschen und auch jedes ande‐
ren Lebewesens wahrgenommen und definiert wird, was der Natur entsprechend aus
ihm heraus entstanden ist, so als Eigenes Gottes, was aus seinem Wesen [entstanden
ist]. Auf welche Weise also wird Christus, der von Gott, dem Vater, um der Rettung
und des Lebens aller willen hingegeben worden ist, eigener Sohn Gottes genannt?
Denn „er wurde wegen unserer Fehltritte dahingegeben“ und „hat vieler Menschen
Gesetzlosigkeiten auf sich genommen“„an seinem Leib hin zum Holz“, nach dem
Ausspruch des Propheten. Es ist also offensichtlich, dass der Begriff der Einung, wenn
er akzeptiert wird, zwingend deutlich macht, dass der von der heiligen Jungfrau
[Geborene] der eigene Sohn Gottes ist. Denn der Leib gehörte nicht irgendeinem
anderen unter den Menschen, sondern der von ihr geborene [Leib] war vielmehr dem
aus dem Vater stammenden Logos eigen.