(4) Wir rufen daher euren unsterblichen und überaus frommen Glauben dazu auf,
von nun an nicht mehr darüber hinwegzusehen, dass die Kirche der Rechtgläubigen in
euren, der rechtgläubigen und überaus frommen Kaiser Zeiten von Häretikern zum
Ehebruch verführt wird, [und zwar] nicht, weil wir dadurch unsere Kränkungen
rächen wollten (Gott weiß), sondern weil wir wünschen, dass das Gerüst des Glaubens
an Christus standfest bleibt. Und Eure Herrschaft wird schon von daher befehlen,
dass die heilige und weltweite Synode zustande kommt, auf dass, wenn die Synode zu‐
stande gekommen ist, Christus die hochheilige Kirche eint, sein Volk zusammenführt
und es vollbringt, dass er die Priester in der Verkündung des wahren Glaubens zurück‐
gewinnt, bevor sich die widerrechtliche Lehre ausbreitet.
Auch zu Folgendem rufen wir auf, da wir es für richtig halten: Weil er versucht,
Schrecken zu verbreiten, indem er droht, bedrängt, verstößt, Übles ins Werk setzt,
trügerisch handelt, Schaden verursacht und, auf dass sein Wahnsinn und seine Gott‐
losigkeit Macht gewinne, rücksichtslos alles unternimmt, Gott nicht fürchtet, keinen
Respekt vor Menschen hat, keine Ehrfurcht vor Bischöfen zeigt und auch nicht vor
irgendeinem Priester, nicht vor der Stellung irgendwelcher Menschen, nicht vor
heiligen Mönchen, nicht vor der Frömmigkeit von Laien, nicht vor dem Schrecken, der
über jene verhängt ist, die Unrecht tun, nicht vor dem Gesetz jener, welche einen
Dienst für Gott verrichten im Hinblick auf den Zorn gegen jene, die es verdienen,
sondern er, indem er sich in Verachtung gegen alle gehüllt hat, weil er auf Geldmittel,
die Macht einiger Verdorbener oder, um frei von Furcht zu sprechen, auch Eure
Herrschaft vertraut, diese Dinge tut, fordern wir, dass es nicht mehr erlaubt ist, dass
er etwas gegen irgendwelche Menschen unternimmt, wenn er nicht zuerst im Sinne
einer Korrektur das akzeptiert, was dem orthodoxen Glauben entspricht, auf dass er
nicht diesen auflöse und den seinigen heimlich einführe, indem er diese Dinge tut. Er
weiß nämlich, wie er glaubt, dass er wohl auch durch Furcht, indem er den Sinn trübt,
viele vom Glauben abbringen wird und dann, wenn er seine Gesinnungsgenossen ge‐
funden hat, ihnen Dreistigkeit verleiht, so dass sie sogar bis zu Schlägen in der
Öffentlichkeit gehen und Verfolgung betreiben.
Er hat aber natürlich nicht nur seine Kleriker und Mitarbeiter hinzugezogen,
sondern auch einige aus den außerhalb liegenden Gebieten, denen es nach den kirch‐
lichen Regeln überhaupt nicht erlaubt ist, [sich] auf einen anderen Bischofssitz oder
eine andere Gemeinde [auszurichten], sondern auf die eigenen Gebiete oder Städte,
wo sie gewählt worden sind, [ausgerichtet] sein müssen und dort ihr Leben in Ruhe
verbringen sollen, auf dass sich nicht nach einiger Zeit aufgrund der vorübergehenden
Machtverhältnisse unnötigerweise allmählich Gesetzlosigkeit einstelle und Eurer
Frömmigkeit angerechnet werde. Darum hat uns Gott nämlich für seinen Ruhm als
Diakone eingesetzt, er, der uns Ruhm verliehen hat und verleiht und uns Lohn zahlt
wie auch allen Heiligen, welche die ihnen anvertrauten Diakonien in gutem Zustand
bewahren. Zu diesen sagte er: „Gut gemacht, mein tüchtiger und treuer Knecht. Über
weniges warst du treu. Über vieles werde ich dich setzen. Geh ein in die Freude deines
Herrn.“ Die wahrhaftigen Christen vertrauen auf diese Worte in ihren Werken. Die
Ungläubigen aber und Ausgestoßenen, die für ihren eigenen Bauch leben und ‚eben
darin verharren‘,‚zersägen sich‘, wenn sie jemanden bekennen hören, dass Christus
Gott ist, wie seinerzeit auch die Juden ‚ihre Ohren zuhielten‘, als der heilige Stepha‐
nus, der erste Märtyrer, erklärte: „Ich sehe“, sagt er, „die Himmel sich öffnen und den
Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.“ So ‚zersägen sich‘ auch diese gegen die
Christen und sind darauf aus, jede Gemütsregung in die Tat umzusetzen.