CV166: Kyrill, ‚Gegen Nestorius‘

Inhalt: Kyrill unterzieht die Christologie seines Gegners Nestorius einer groß angelegten Kritik. Zu diesem Zweck zitiert er zahlreiche ihm anstößig erscheinende Aussagen, die jener im Vorfeld getätigt hatte, und stellt diesen dann seine eigenen Ansichten gegenüber.

Edition: Collectio Vaticana 166, ACO I,1,6 S. 13,4–106,41; ältere Edd.: PG 76, Sp. 9–248; Pusey (1965 [= 1868–1877]), Bd. 6 S. 54–239

Verzeichnisnummern: CPG 5217

Verfasser: Kyrill von Alexandria

Datierung: spätestens Mitte 430

Lat. Übersetzungen:  –

Literatur: Pusey (1881), S. 1–184.

(3) Der ‚gestern und heute‘ [Existierende], nach dem Ausspruch des Paulus, ist
Nachkommenschaft Abrahams, [und] nicht jener, der da sagt:
„Bevor Abraham ent­
stand, bin ich.“
Seinen Brüdern in jeder Hinsicht gleich ist derjenige, der die Bruder­
schaft der menschlichen Seele und des Fleisches angenommen hat, nicht jener, der da
sagt:
„Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“ Gesandt wurde der uns Wesens­
eine
und er ist ‚gesalbt‘ worden, da er ‚den Gefangenen die Freilassung verkündet und
den Blinden die Wiedererlangung des Augenlichts‘: „Denn der Geist des Herrn ist auf
mir, weswegen er mich gesalbt hat.“

Du nimmst also eine Unterscheidung in zwei vor, und zwar wieder einmal ganz
deutlich. In welcher Weise bist du denn nicht überführt worden, dass du ein ‚Psychi­
ker‘ bist und ‚keinen Verstand besitzt‘, wie der Jünger des Retters sagt?
Doch die
Kraft der Wahrheit, Kerl, steht deinen Worten entgegen. Wir behaupten nämlich nach­
drücklich, dass der aus Gott, dem Vater, [gezeugte] Logos selbst die ‚Nachkommen­
schaft Abrahams‘ angenommen und sich den
über eine vernunftbegabte Seele verfü­
genden
Leib, der von der heiligen Jungfrau genommen wurde, zu eigen gemacht hat.
Und wir
sagen, dass auf Grundlage einer wahrhaften Einung derjenige, ‚der gestern
und heute
und in alle Ewigkeit‘ und auf göttliche Weise vor Abraham existiert, ein und
derselbe ist
und er, als er Mensch geworden ist, auch die Geburt durch eine Frau auf
sich genommen hat. Er spricht also nicht falsch, wenn er sagt: „Wahrlich, wahrlich, ich
sage euch: Bevor Abraham entstand, bin ich.“
Er [sc. Nestorius] versteht jedoch über­
haupt nicht, was der Spruch ‚gestern und heute und in alle Ewigkeit‘ eigentlich be­
deutet. Um nämlich zu zeigen, dass der Logos Gottes ewig ist, sich der Natur nach
einheitlich verhält und über dem Wandel und der Veränderung steht, auch wenn er
Mensch geworden ist, hat er die Zeit in ihrer Gesamtheit in drei Abschnitte aufgeteilt
und setzt das ‚gestern‘ für das Vergangene, für das Gegenwärtige aber das ‚heute‘ und
für das Künftige ‚in alle Ewigkeit‘. Dieser ungehobelte Kerl aber fasst das ‚gestern und
heute‘ widersinnigerweise als für einen davon zu unterscheidenden gewöhnlichen
Menschen [stehend] auf, wobei er nicht bedenkt, dass es ihn [sc. Christus] in jedem
Fall als älter und vor seiner eigenen Geburt existent ausweist, wenn er denn tatsächlich
gestern existierte, was auf die vergangene Zeit verweist.

Dass 〈nun〉 nicht ein Jesus Christus der ‚gestern und heute‘ [existierende] ist, ein
anderer aber jener, der sagt: „Bevor Abraham entstand, bin ich“, sondern auf Grund­
lage der wahren Einung ein und derselbe, wobei der Logos Mensch wie wir geworden
ist und in seiner eigenen Natur, auch als er Fleisch geworden ist, das Anfangslose
innerhalb der Zeit bewahrt hat, erkennt man wohl, und zwar ohne jede Schwierigkeit,
mittels der göttlich inspirierten Schrift. Es sagt schließlich der selige Evangelist Johan­
nes über unser aller Retter Christus: „Johannes zeugt von ihm und ruft und spricht:
Der, der nach mir kommt, ist vor mir geboren worden, weil er im Vergleich zu mir
zuerst da war.“
Und dann wieder: „Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen
und sagt: ‚Sieh, das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt. Das ist jener,
über den ich sagte: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir geboren ist, weil er im
Vergleich zu mir zuerst da war.‘“

Du siehst nun also, und zwar klar und deutlich, dass der Göttliches sprechende
Täufer Jesus einen Mann nennt und sagt, dass er wie ein Spätgeborener und ihm
Folgender hinterher komme, jedoch vor ihm existiere und zuvor bestehe. Das machen
nämlich, meine ich, das ‚weil er im Vergleich zu mir zuerst da war‘ und das ‚vor mir
geboren‘ klar. Warum wird er also, wenn er denn ein Mann ist, als zuvor bestehend
aufgefasst und [warum] sagt man, dass er vor dem existiere, der in der Zeit voraus­
gegangen ist und den seinem Fleisch nach älteren Ursprung hat? Denn wenn man
über einen der Unsrigen vielleicht solche Dinge sagte, wäre, glaube ich, wohl ein jeder
um eine Rechtfertigung verlegen, bei unser aller Retter Christus jedoch steht nichts
dagegen. Der aus Gott [Gezeugte] eignet sich nämlich die Geburt des eigenen Flei­
sches an. Er hat jedoch nicht vergessen, dass er der Erschaffer der Zeiten ist und als
Gott zuvor Bestand hat und dem eigenen Vater gleich ewig ist. Wir meinen ja selbst­
verständlich nicht, dass er einen Ursprung hat, der mit der Geburt des eigenen Leibes
zeitlich zusammenfällt, sondern er existierte, wie ich sagte, als aus dem Wesen Gottes,
des Vaters, auf unaussprechliche Weise Gezeugter.
Da er also als Gott die Existenz vor
Abraham hat, auch wenn er Mensch geworden ist, spricht er wohl nicht falsch, wenn
er als wahrhaft ein Sohn und Herr sagt:
„Bevor Abraham entstand, bin ich.“ Wundere
dich auch nicht, wenn er der eigenen Natur die Existenz vor Abraham zugewiesen hat,
sondern bedenke vielmehr, dass er, obwohl er den Leib von der heiligen Jungfrau an­
genommen hat, zu Nikodemus sagte: „Wenn ich euch die irdischen Dinge verkünde
und ihr glaubt mir nicht, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch die himmlischen
Dinge verkünde? Und niemand ist in den Himmel aufgestiegen außer dem, der vom
Himmel herabgestiegen ist, dem Menschensohn“,
wo er doch auch Menschensohn
heißt, weil er dem Fleisch nach von einer Frau geboren wurde. Er spricht also nicht
falsch, wenn er sagt, dass der Menschensohn, also er selbst, vom Himmel herabgestie­
gen ist. Keineswegs! Denn er ist selbst die Wahrheit. Wie sollte also der Menschen­
sohn wohl billigerweise als von oben kommend aufgefasst werden? Weil man sagt, dass
der Logos, der Gott ist, aus der allerhöchsten Wesenheit herabgestiegen ist und die
Gestalt eines Knechtes angenommen hat.
Darauf unterhält er sich mit uns nicht mehr
als bloßer Logos, sondern als Mensch wie wir und als jemand, der zusammen mit dem
mit ihm geeinten Fleisch sogleich als einer wahrgenommen wird. Denn wie er sich um
dessentwillen, was der Entäußerung zukommt, alles, was zum eigenen Leib gehört,
aneignet, obwohl er im Hinblick auf die Natur körperlos ist, so weist er sich auch, weil
er von oben kommt und aus dem Himmel, die Herkunft von oben wiederum selbst zu,
auch als er Mensch geworden ist, auch wenn er dem Fleisch nach zusammen mit uns
von einer Frau geboren wurde. Die Eigenschaften der Menschheit sind also dem Logos
zu eigen geworden, die des Logos selbst im Gegenzug der Menschheit zu eigen.
Auf
diese Weise wird nämlich ein Christus, Sohn und Herr wahrgenommen.

Da aber dieser Erneuerer hinzugesetzt hat: ‚Seinen Brüdern in jeder Hinsicht gleich
ist derjenige, der die Bruderschaft der menschlichen Seele und des Fleisches angenom­
men hat, nicht jener, der da sagt:
„Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“‘, 
wohlan, wollen wir wiederum, soweit möglich, gründlich untersuchen, was es eigent­
lich bedeutet, was er hier sagt. Dass nämlich der Sohn ‚Abbild‘ und ‚Abdruck‘ Gottes,
des Vaters, ist, hat er auch selbst bekannt.
Wer dann aber wohl derjenige sein soll, der
‚die Bruderschaft der menschlichen Seele und des Leibes‘, also die mit uns angenom­
men hat, soll er, indem er vortritt, erklären. Denn es sollte wohl niemand meinen, man
sage, dass derjenige, der sich wie wir als Mensch zeigt – wie zum Beispiel eventuell
Barnabas oder Paulus oder ein anderer, der zu den Menschen zählt – ‚die Bruderschaft
der menschlichen Seele und des Leibes‘ annehme, als wäre er etwas anderes daneben
und hätte dann unter diesen Bedingungen die Annahme vollzogen. Er ist aber viel­
mehr in seinem Sein das, was er ist. Also niemand, der ein Mensch ist, wird wohl als
jemand verstanden, der das, was er ist, wie etwas anderes neben sich annimmt.
Es
kommt wohl vielmehr dem aus Gott entstandenen Logos zu, der den Begriffen der
eigenen Natur nach keine gemeinsame Zuordnung mit uns besitzt, die mit uns
[verbindende] ‚Bruderschaft der menschlichen Seele und des Leibes‘ anzunehmen.
Zudem wird auch das ‚Wort der Wahrheit‘ für uns streiten, und die Überlieferung des
untadeligen Glaubens. Es steht also fest, dass der Gott-Logos ‚in Gestalt Gottes‘, des
Vaters, uns in jeder Hinsicht zum Bruder geworden ist, indem er ‚die Bruderschaft der
menschlichen Seele und des Leibes‘ annahm, und er nicht falsch sprach, als er sagte:
„Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“ Denn wenn einer unter den Unsrigen
in eine solche Torheit des Denkens abgeglitten wäre, dass er glaubte, auch der Vater
und Gott in den Himmeln persönlich müsse sich hinunterbegeben, in den Zwang,
meine ich, eine Gleichheit mit uns zu erlangen, also eben eine leibliche, fürchtete er
wohl zu Recht, dass, wenn Christus sagt: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gese­
hen“, er vielleicht annehmen solle, dass auch jener selbst, dem er entstammt, sich in
der uns entsprechenden Gestalt befinde und in den Formen, die dem Leib entspre­
chen. Da er aber, auch als er Menschensohn geworden war, das Gott-Sein bewahrte
und die Schönheit der eigenen Natur als etwas nicht Veränderbares besitzt, würde ich
keineswegs zögern zu sagen, dass er auch die Gleichheit mit uns besitzt aufgrund des
Umstandes, dass er Mensch wie wir ist, einer aus Seele und Leib, obwohl er von Natur
aus Gott ist und ‚Abdruck der Hypostase‘ des Erzeugers. Er ist nun also ein und
derselbe, gleich mit den Brüdern dem Fleisch nach, wobei er jedoch in seiner eigenen
Natur auch auf den Erzeuger selbst verweist aufgrund des Umstandes, dass er Gott
ist, betone ich.

Dieser aber versteht das nicht. Woher auch? Und indem er die sich richtig und
unverfälscht verhaltende Aussage des Geheimnisses gleichsam ummünzt, führt er uns
einen und einen anderen Christus ein und nimmt, während er sich in jüdischen Vor­
würfen verfängt, nicht wahr, wo er eigentlich steht und wohin er in den Übeln gerät.
Jene aus dem Blute Israel hörten nämlich Gott durch einen der heiligen Propheten
über den Immanuel ausrufen: „Und du Bethlehem, Haus des Efrata, du bist viel zu
gering, um unter den Tausenden Judas zu sein. Aus dir wird mir einer hervorgehen, um
Herrscher in Israel zu werden, und dessen Ausgang [steht] von Anfang an, von den
Tagen der Ewigkeit an [fest].“
Und dann wieder: „Wer wird seine Abstammung erklä­
ren? Denn sein Leben wird hinweggenommen von der Erde.“
Da sie das Geheimnis
später in keiner Weise verstanden und auch nicht wussten, dass er, obwohl er von
Natur aus Gott ist und einen unsichtbaren und nicht fassbaren Anfang des Seins hat,
als aus der Wurzel Isais und Davids [Stammender] das Prädikat Bethlehemiter trägt,
da er dort dem Fleisch nach geboren wurde, sprachen sie untereinander: „Ist das nicht
der, den sie zu töten versuchen? Sieh da! Er redet freimütig, und sie sagen ihm nichts.
Haben die Obrigkeiten etwa nicht erkannt, dass dieser Mann der Christus ist? Diesen
kennen wir, woher er ist. Der Christus aber, wenn der kommt, [dann] erkennt nie­
mand, woher er ist.“
Sie haben nämlich, wie ich sagte, den Propheten eindeutig sagen
hören: „Wer wird seine Abstammung erklären?“,
und dass er seinen Ausgang oder
eben den Ursprung vor jeder Zeit hat.
Schau mir noch einmal auf die Größe der Um­
nebelung der Juden! Nachdem sie nämlich gesagt hatten: „Der Christus aber, wenn er
kommt, dann erkennt niemand, woher er ist“, sprachen sie wiederum untereinander:
„‚Dieser ist wahrlich der Prophet.‘ Andere aber“, heißt es, „sagten: ‚Er selbst ist der
Christus.‘ Diese aber sagten: ‚Kommt der Christus denn etwa aus Galiläa? Sagte denn
die Schrift nicht, dass der Christus aus der Nachkommenschaft Davids aus dem Dorf
Bethlehem, wo David lebte, komme?‘“
Siehst du also, wie sie schon daherlallen, wäh­
rend sie sowohl das auf göttliche Weise Anfangslose als auch seine fleischliche Geburt
in der Zeit bekennen? Sie hätten sich nun jedoch nicht in derartig abwegige Denk­
fehler begeben, wenn sie wirklich gewusst hätten, dass der Logos, der Gott ist, aus der
Wurzel Isais und Davids und der heiligen Jungfrau als Mensch hervorgekommen ist
und der Beherrscher der Erde, des Himmels und des Alls auch Bethlehemiter genannt
wird. Er ist schließlich zusammen mit uns arm geworden, obwohl er reich ist, der
Schrift nach.
Warum hast du dich also auf die Haarspaltereien der Juden eingelassen
und gedacht und gesagt, was man nicht sagen darf und nicht ungestraft denken kann?
Bekenne mit uns einen Christus und sprich, indem du in zwei aufteilst, nicht wieder
folgendermaßen:

‚Gesandt wurde der uns Wesenseine und er ist gesalbt worden, da er den Gefange­
nen die Freilassung verkündet und den Blinden die Wiedererlangung des Augenlichts.‘

Wohin wird sich also eigentlich die Aussage der göttlich sprechenden Männer be­
wegen, welche die Mystagogen der [Welt] unter dem Himmel geworden sind? Schließ­
lich haben sie ausgerufen, dass der aus Gott, dem Vater, [gezeugte] Logos selbst zum
Retter des Alls und zum Erlöser geworden ist, [und zwar] nicht in der Annahme, dass
ein anderer Mensch als Vermittler neben ihm diene wie zum Beispiel Mose, sondern
vielmehr als jemand, der in körperlicher Gestalt und Gleichheit mit uns herabgekom­
men ist. Dieser ist nämlich zum Hohepriester und Apostel gesalbt worden. Und daher
tadelte er die Juden, indem er sprach: „Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: ‚Ich
habe gesagt: Ihr seid Götter‘?
Wenn er jene Götter nannte, an die das Wort Gottes er­
gangen ist, und die Schrift nicht aufgelöst werden kann, sagt ihr über den, den der
Vater heiligte und in die Welt sandte: ‚Du lästerst‘, weil ich gesagt habe: ‚Ich bin der
Sohn Gottes‘?“
Aus welchem Grund aber sollen wir jenen, der sich in die Entäu­
ßerung hinabbegeben hat, um die [Welt] unter dem Himmel zu retten, von den gott­
geziemenden und wahrhaft bewundernswerten förderlichen Handlungen, die unseret­
wegen unternommen worden sind, entfernen, indem wir sagen, dass er als uns wesens­
einer wie ein anderer neben ihm entsandt worden sei? Warum wäre es nicht doch
besser, zu sagen und entschlossen zu denken, dass er abgesandt und uns wesenseins
geworden ist, also Mensch, aber, da er dabei auch mit Gott, dem Vater, selbst
wesenseins geblieben ist, insofern als Gott verstanden wird und es war und ist? Er ist
nämlich, ja er ist, was er war, auch wenn er das Menschliche hinzugenommen hat. Da
er jedoch die Identität mit dem Vater und Gott in den Himmeln besitzt, hat er in
weiser Manier auch die Gleichheit mit uns ergriffen und ist als Mittler eingesetzt
worden, wobei er die Dinge, die nach den Begriffen ihrer Natur gänzlich voneinander
getrennt sind, durch sich zu einer verhältnisartigen Einung zusammenschließt.
Er ist
nämlich, obwohl er von Natur aus Gott ist, wahrheitsgemäß Mensch geworden, auf
dass auch wir nicht mehr Geschlecht des ersten [Menschen], also des ‚irdischen‘ hei­
ßen werden,
zu dem von Gott gesagt worden ist: „Du bist Erde und wirst zu Erde
zurückkehren“,
[das Geschlecht] desjenigen, der auch das Geleit zum Tod gegeben
hat, sondern [das] des zweiten, des von oben und aus dem Himmel [kommenden],
[das Geschlecht] Christi meine ich, der uns zum reinen Leben emporträgt, das, was
dem Tod unterworfen ist, frei von Verderben macht und das, was in den Schlingen der
Sünde verfangen ist, von den Sünden befreit. Daher spricht der Vater an einer Stelle
zum Sohn: „Siehe, ich habe dich gegeben zum Bund mit dem Geschlecht, zum Licht
der Völker, um die Augen der Blinden zu öffnen, die Gefesselten aus den Banden
herauszuführen und jene, die im Dunkel sitzen, aus dem Haus der Gefangenschaft.“
 
Und noch einmal durch die Stimme Jesajas: „Die Tiere des Feldes werden mich
preisen, die
Sirenen und die Töchter der Spatzen, weil ich in der Wüste Wasser gegeben
habe und Flüsse auf dem trockenen Land, um mein auserwähltes Volk zu tränken,
mein Volk, welches ich erworben habe, dass meine großen Taten berichtet werden.“
 
Da er das sehr wohl verstanden hat, schreibt und sagt der Göttliches kündende Petrus
jenen, die aus den Völkern durch den Glauben zur wahren Gotteserkenntnis berufen
worden sind: „Ihr aber seid ein auserwähltes Volk, eine königliche Priesterschaft, eine
heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, auf dass ihr die großen Taten desjenigen
verkündet, der euch aus der Dunkelheit in sein wunderbares Licht ruft, euch, die ihr
kein Volk wart, nun aber ein Volk 〈Gottes〉 seid.“

Wenn aber, wie es dir selbst zu denken und zu sagen richtig erscheint, der uns, aber
nicht mehr auch dem Vater selbst Wesenseine gesandt wurde,
sind wir in keiner Weise
zu ‚Teilhabern der göttlichen Natur‘ geworden,
〈sondern〉 zurückgeblieben, wie ich
sagte, und sind immer noch das Geschlecht des ersten [Menschen], der uns in Fluch
und Tod führt und unter die Strafe für die Sünde.
Wir sind also der Nichtigkeit ver­
fallen
und befinden uns um nichts weniger auch nun in dem, worin wir schon früher
vor der Anwesenheit [sc. Christi] waren. Wie sollte also noch ‚das Alte vorüber­
gegangen‘ und, ‚sieh da, Neues geworden‘ sein?
Und wo ‚ist, wenn jemand in Christus
ist, eine neue Schöpfung‘?
Aber du schämst dich zu bekennen, dass der Logos Gottes
als Gott Mensch wie wir geworden ist. Du tadelst ihn also und sagst, er habe keinen
guten Entschluss gefasst, weil er sich unseretwegen entäußert hat. Höre ihn also
sagen: „Verschwinde hinter mich, Satan, du bist mir ein Ärgernis, weil du nicht die
Belange Gottes im Sinn hast, sondern die der Menschen.“
Erkunde zusammen mit uns
die göttlich inspirierte Schrift! Er erschien einst auch dem Erzvater Jakob, als er vom
Herd des Laban fortzog und gerade zu den Furten des Jabbok gelangt war, wie
geschrieben steht: „Jakob war nämlich allein zurückgeblieben, und ein Mensch rang
mit ihm bis zum Morgen. Er sah aber, dass er nichts gegen ihn vermochte, und
berührte die Seite seiner Hüfte, und die Seite der Hüfte Jakobs wurde taub, während
er mit ihm rang. Er sprach aber zu ihm: ‚Lass mich gehen, denn die Morgendäm­
merung ist aufgezogen.‘ Der aber sprach: ‚Ich will dich nicht gehen lassen, wenn du
mich nicht segnest.‘“
Und etwas später wieder: „Und Jakob gab dem Ort den Namen
‚Gestalt Gottes‘. ‚Denn ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und
meine Seele wurde gerettet.‘ Und die Sonne ging ihm auf, als er an der ‚Gestalt Gottes‘
vorüberging.“

Erkenne also, dass er sich dem Patriarchen damals nicht als körperloser und unbe­
rührbarer Logos zeigen wollte, als er ihn vorab eine Skizze des Geheimnisses sehen
ließ, sondern er war ein Mensch, der rang und damit die ganze Nacht verbrachte. Als
jedoch der Tag durchschimmerte und die Dämmerung eintrat, sagte er den Satz: „Lass
mich gehen!“, welcher eindeutig dem gehört, der den Ringkampf aufgibt. Und was die
Aussage des Geheimnisses ist, muss erklärt werden. Mit jenen nämlich, die ihr Leben
in Nacht und Dunkelheit verbringen, einen geistigen Nebel auf Verstand und Herzen
haben und noch nicht in der Lage sind, das Geheimnis, das ihn umgibt, zu ergründen,
ist er gewohnt zu ringen und zu kämpfen und zu siegen. Mit jenen jedoch, die ins
Licht gelangt sind und gleichsam in eine geistige Morgendämmerung und die das
Geheimnis eingehend ergründet haben, will er nicht mehr ringen, sondern lässt ihnen
vielmehr geistlichen Segen zukommen. Wenn du also, und sei es auch spät und mit
Mühe, auch selbst zusammen mit uns ins Licht und gleichsam in eine Morgendäm­
merung gelangst, wird er, der alle besiegt, aufgehört haben, mit dir zu kämpfen. Achte
aber darauf, dass, obwohl ein Mensch ringt, der Göttliches kündende Jakob sagt, er
habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen,
und die Heilige Schrift hinzugesetzt
hat: „Und die Sonne ging ihm auf, als er an der ‚Gestalt Gottes‘ vorüberging.“

Warum errötest du also angesichts der Maße der Entäußerung, wenn doch ein
jeder, glaube ich, der den rechten Glauben besitzt und die Zielrichtung der göttlich in­
spirierten Schrift sorgfältig geprüft hat, sagt, dass der aus Gott, dem Vater, [gezeugte]
Logos Fleisch und Mensch geworden ist? Der, insofern er Mensch geworden ist, mit
uns und, insofern er auch 〈in〉 der Menschheit Gott geblieben ist, auch mit dem Vater
selbst Wesenseine
ist also ‚gesandt‘ worden, ‚um den Gefangenen die Freilassung und
den Blinden die Wiedererlangung des Augenlichts zu verkünden‘ und ‚jene zu heilen,
die zerrissen sind im Herzen‘, und ‚um das angenehme Jahr des Herrn auszurufen‘.
 
Ihm allein und keinem anderen gehören nämlich solche Verdienste uns gegenüber, und
einer der heiligen Propheten soll Bürgschaft leisten, indem er sagt: „Kein Unterhänd­
ler, kein Bote, sondern der Herr selbst wird uns erlösen“,
und indem er überdeutlich
sagt: „Deswegen wird mein Volk meinen Namen erkennen an jenem Tag. Ich selbst
bin es, der da spricht: Ich bin hier.“
Wenn der Gesandte jedoch wirklich einfach ein
Mensch war, wie soll er [dann] als jener verstanden werden, der das den Älteren offen­
barte Gesetz verkündet? Es heißt schließlich nicht, dass er, indem er zuvor als Mensch
existierte, Mensch geworden sei, damit es nicht so aussieht, als besitze er eine Exis­
tenz, die älter ist als sein Eintritt in das Dasein, sondern, indem er zuvor als Gott
existierte, hat er das Gesetz verkündet und sagt, er sei auf fremdartige und ungewohn­
te Weise
gegenwärtig, wenn er Mensch geworden sei.

‚Aber sicher!‘, sagt er: ‚Der Logos, der Gott ist, erfüllt alle Dinge. Wie sollte er also
noch gesandt worden sein? Wo ist denn derjenige, der alles erfüllt, nicht?‘
Warum, sage
es mir, sollen wir zugeben, dass die göttliche und wesenseine Trinität zusammengezo­
gen ist oder sich in das All weitet und alles erfüllt? Warum führt uns ferner auch der
große Mose, als einige der Älteren den himmelhohen Turm errichteten, Gott als
jemanden ein, der da sagt: „Kommt her, lasst uns herabsteigen und dort ihre Sprachen 
verwirren“?
Welche Art von Abstieg hat die den Himmel und die Erde ausfüllende
Natur nötig? Es steht aber auch über den Heiligen Geist geschrieben: „Der Geist des
Herrn hat die Welt erfüllt.“
Der selige David singt und spricht über die Dinge, die in
der Erde liegen, zu Gott, der in der Lage ist, Leben zu spenden: „Du wirst deinen
Geist entsenden, und sie werden erschaffen werden, und du wirst das Angesicht der
Erde erneuern.“
Wie wird das, was alle Dinge erfüllt, entsandt? Dränge also nicht
darauf, indem du es als etwas Kluges und Unum〈stößliches〉 hinstellst, dass für den aus
Gott, dem Vater, [gezeugten] Logos, der alles erfüllt, die Aussendung etwas Uner­
reichbares sei, die Wahrheit aufzulösen und die Bedeutung des Geheimnisses umzusto­
ßen! Bedenke vielmehr, dass die Dinge, die Gott betreffen, auf menschliche Weise
dargestellt werden, in Gegenüberstellung mit uns aber so gedacht werden, wie er es
vielleicht für sich kennt und zu handeln gewohnt ist.

Da er aber die Salbung als etwas betrachtet, das geringfügig und menschlich ist und
unermesslich weit unter der Würde des Einziggeborenen steht, wohlan, lasst uns auch
darauf das Passende antworten, indem wir die Anlässe des Ärgernisses aus der Welt
schaffen! Wenn er also nicht Mensch geworden ist, soll er die menschlichen Dinge von
sich abschütteln, er soll den Heilsplan in der Annahme, dass er ihm einen Nachteil
verschaffe und ihn hinter der höchsten Herrlichkeit und der gottgebührenden Über­
legenheit zurückstehen lasse, zurückweisen. Denn Dinge, die uns entsprechen, sind
nach diesem Grundsatz minderwertig. Da aber das Geheimnis wahrhaft von weiser
Art ist und ihm der Vorgang der Entäußerung nicht verwerflich scheint, warum greifst
du [da] jene, die sich richtig verhalten, ungestüm an und stößt das, was durch sein
Urteil ausgezeichnet ist, als unschön um? Du hast erkannt, dass er auf menschliche
Weise gesalbt wurde. Werde gewahr, dass er selbst auch auf göttliche Weise salbt. Es
steht nämlich geschrieben: „Und Johannes legte Zeugnis ab und sprach: ‚Ich habe den
Geist herabsteigen sehen wie eine Taube aus dem Himmel und er blieb auf ihm. Und
ich kannte ihn nicht, doch derjenige, der mich geschickt hat, mit Wasser zu taufen, der
sagte mir: Der, auf den du den Geist herabsteigen und bleiben siehst, das ist derjenige,
der mit dem Heiligen Geist tauft. Und ich habe gesehen und bezeuge, dass dies der
Sohn Gottes ist.‘“
Meinst du denn etwa, dass es ein Werk der Menschheit sei, jene, die
glauben, mit dem Heiligen Geist taufen zu können? Wie wäre es indes nicht einfältig
zu glauben, dass es sich so verhielte? Denn wie sollte das Geringere die Teilhabe an
dem gewähren, was auf unvergleichliche Weise überlegen ist?
Achte aber darauf, dass
jener, von dem es heißt, dass der Geist auf ihn herabfliegt und auf ihm bleibt, selbst
mit dem Heiligen Geist tauft, wobei er selbstverständlich jene, die glauben, mit dem
eigenen Geist salbt. Und er kehrte auf jeden Fall von den Toten ins Leben zurück und
‚blies‘ die Jünger ‚an‘, wobei er sagte: „Empfangt den Heiligen Geist!“
Jene, die emp­
fangen haben, sagen hingegen: „Wir haben aber nicht den Geist der Welt empfangen,
sondern den Geist, der von Gott [kommt], auf dass wir sehen, was uns von Gott ge­
schenkt worden ist.“
Und es schreibt auch der überaus weise Paulus: „Jene aber, die im
Fleisch leben, können Gott nicht gefallen. Ihr aber lebt nicht im Fleisch, sondern im
Geist, wenn wirklich der Geist Gottes in euch wohnt. Wenn aber jemand den Geist
Christi nicht besitzt, der ist nicht sein.“
Und ebenso auf andere Weise: „Denn alle, die
vom Geist Gottes gelenkt werden, das sind seine Söhne.“
Wenn du also siehst, dass er
sich mit dem eigenen Geist salbt, denke an den Heilsplan, der mit dem Fleisch ver­
bunden ist, und rechne das Menschliche mit ein! Wenn du siehst, dass er den Geist
gibt, bewundere im Verbund mit diesem den auch in der Menschheit [fortbestehen­
den] Gott!

Da er jedoch nichts davon in seine Erwägung einbezieht, spricht dieser Quertreiber
wieder einmal folgendermaßen:

III-3 | 1–8 Der … hat]

Vgl. Loofs, Nestoriana S. 234,16–235,4.

III-3 | 1–5 Der … gesehen‌²]
III-3 | 2–3 Bevor … ich]

Joh 8,58.

III-3 | 5 Wer … gesehen‌²]

Joh 14,9.

III-3 | 6–8 und‌¹ … hat]

Vgl. Lk 4,18; Jes 61,1.

III-3 | 10–11 dass … sagt]

Jud 19.

III-3 | 12–16 Wir … wir]
III-3 | 14–15 über … verfü­genden]

Zur Stoßrichtung dieser Wendung vgl. oben Anm. zu CV166,II,Praef.,57 – 58.

III-3 | 16–18 wahrhaften … ist‌¹]

Schwartz ergänzt an dieser Stelle im Text seiner Ausgabe zwischen ἕνωσιν ἀληθῆ und ἕνα das Wort Χριστόν. Die Übersetzung liest diese jedoch nicht mit und gibt den überlieferten Text wieder.

III-3 | 16–17 der … Ewigkeit]

Vgl. Hebr 13,8; s. auch oben CV166,III,3,1.

III-3 | 17 und‌² … Ewigkeit]

Diese zeitliche Dimension der Existenz Christi hatte Nestorius (möglicherweise aus argumentationstaktischen Gründen) ausgelassen (vgl. oben CV166,III,3,1). Kyrill fügt sie hier aber anscheinend sehr bewusst wieder ein.

III-3 | 19–20 Wahrlich … ich]

Joh 8,58; vgl. oben CV166,III,3,2 – 3.

III-3 | 32 Bevor … ich]
III-3 | 38–39 Der … war]

Joh 1,15, wobei allerdings die die Einleitung abschließenden Worte οὗτος ἦν ὃν εἶπον fehlen.

III-3 | 39–42 Und … war]

Joh 1,29f.

III-3 | 52 Der … Gezeugte]

Schwartz ergänzt an dieser Stelle hinter ὁ ἐκ θεοῦ die Worte καὶ πατρὸς λόγος. Die Übersetzung orientiert sich jedoch am überlieferten Text. Kyrill setzt die Junktur ὁ ἐκ θεοῦ nicht zwingend mit einem erläuternden Bezugswort (vgl. z.B. CV150,81,9 – 10, ACO I,1,5 S. 83,6f. [Dok. 40]).

III-3 | 56–57 sondern … Gezeugter]
III-3 | 58–59 spricht … ich]
III-3 | 59 Bevor … ich]

Joh 8,58.

III-3 | 62–65 Wenn … Menschensohn‌¹]

Joh 3,12f.

III-3 | 68 Denn … Wahrheit]

Vgl. Joh 14,6.

III-3 | 70–71 und … hat]

Vgl. Phil 2,7.

III-3 | 78–79 Die … eigen‌²]

Kyrill gibt in diesem Satz gleichsam eine Definition der späteren Formel communicatio idiomatum.

III-3 | 81–83 Seinen … gesehen‌²]
III-3 | 83 Wer … gesehen‌²]

Joh 14,9.

III-3 | 85–86 Dass … bekannt]

Vgl. oben CV166,II,11,1.

III-3 | 85 Abbild]

Vgl. 2 Kor 4,4; Kol 1,15.

III-3 | 85 Abdruck]

Vgl. Hebr 1,3.

III-3 | 87 die‌¹ … Leibes]

Kyrill zitiert hier und im Folgenden dem Anschein nach seinen Kontrahenten (vgl. oben CV166,III,2,12 – 13 u. CV166,III,3,3 – 4), ersetzt dabei aber die σάρξ offenbar durch das σῶμα.

III-3 | 90 Barnabas … Paulus]

Die hier ohne weitere Erläuterungen im Verbund genannten Barnabas und Paulus werden in der Apostelgeschichte des Öfteren als Gespann genannt (vgl. z.B. Apg 13,7).

III-3 | 93–94 Also … annimmt]
III-3 | 98 Wort … Wahrheit]

Vgl. Eph 1,13, wo die Junktur als Synonym für ‚Evangelium‘ gebraucht wird.

III-3 | 99 in … Gottes]

Vgl. Phil 2,6.

III-3 | 100 uns … ist]

Vgl. Hebr 2,16.

III-3 | 102 Wer … gesehen‌²]
III-3 | 113 Abdruck … Hypostase]

Vgl. Hebr 1,3.

III-3 | 122–125 Und … fest]

Mich 5,1f.

III-3 | 125–126 Wer … Erde]

Jes 53,8.

III-3 | 129 aus … Isais]

Vgl. Jes 11,1. 10; Röm 15,12.

III-3 | 130–134 Ist … ist]

Joh 7,25–27.

III-3 | 134–135 Sie … erklären]
III-3 | 135–136 und … hat]
III-3 | 139–142 Dieser … komme]

Joh 7,40–42.

III-3 | 139 selbst]

Mit αὐτός statt οὗτος, wie es im Johannesevangelium überliefert ist.

III-3 | 148–149 Er … nach]

Vgl. 2 Kor 8,9.

III-3 | 153–154 Gesandt … Augenlichts]
III-3 | 161 Hohepriester … Apostel]

Vgl. Hebr 3,1.

III-3 | 162–166 Steht … Gottes]

Joh 10,34–36.

III-3 | 162–163 Ich … Götter‌¹]

Vgl. Ps 82(83),6.

III-3 | 177–178 wobei … zusammenschließt]

Wenn man annimmt, dass Kyrill durchgehend konsistent argumentiert, scheint er hier von einer Einung zu sprechen, die sich auf Gegenstände bezieht, die außerhalb der eigenen Person Christi liegen, aber dennoch durch ihn zu einem Zusammenschluss geführt werden. Er blickt demnach vermutlich auf seine zuvor angesprochene Rolle als Mittler, in der sich die göttliche Welt mit der menschlichen verbindet. Denn auf die Einung der beiden Naturen in Christus bezogen lehnt Kyrill den Begriff ἑνότης bzw. ἕνωσις σχετική, den er hier verwendet, ausdrücklich ab (vgl. CV169,30, ACO I,1,6 S. 120,2f.). Er scheint für ihn in eine ähnliche Richtung wie die συνάφεια σχετική zu gehen, die seiner Darstellung nach die Christologie des Nestorius charakterisiert (vgl. z.B. oben CV166,II,5,24 – 26; CV166,II,13,58 – 61; CV166,II,11,57 – 60).

III-3 | 180–181 also … werden]

Vgl. 1 Kor 15,49; s. auch oben CV166,III,2,95 – 97.

III-3 | 181–182 Du … zurückkehren]

Gen 3,19; vgl. oben CV166,I,1,77.

III-3 | 187–189 Siehe … Gefangenschaft]

Jes 42,6f.

III-3 | 190–193 Die … werden]

Jes 43,20f.

III-3 | 191 Sirenen]

Die Rede ist hier offenbar von irgendeinem Singvogel. Welcher Art er angehört, lässt sich leider nicht sicher bestimmen.

III-3 | 196–199 Ihr … seid]

1 Petr 2,9f.

III-3 | 200–201 der … wurde]
III-3 | 201–202 sind … geworden]
III-3 | 203–204 und … Sünde]
III-3 | 204–205 Wir … ver­fallen]

Vgl. Röm 1,21.

III-3 | 206–208 Wie … Schöpfung]

Vgl. 2 Kor 5,17.

III-3 | 207 Und … ist]

Schwartz ergänzt an dieser Stelle vor dem Zitat den Artikel τὸ, um dieses als solches zu kennzeichnen. Die Übersetzung folgt jedoch dem überlieferten Text und lässt Kyrill mit dem angeführten Wortmaterial spielen.

III-3 | 211–212 Verschwinde … Menschen]

Mt 16,23.

III-3 | 215–220 Jakob … segnest]

Gen 32,24–26.

III-3 | 220–223 Und‌² … vorüberging]

Gen 32,30f.

III-3 | 238–239 er … gesehen]

Vgl. oben CV166,III,3,221.

III-3 | 240 Und … vorüberging]
III-3 | 244–246 Der … worden]
III-3 | 246–248 ist … auszurufen]

Vgl. Jes 61,1f.; s. auch Lk 4,18 und oben CV166,III,3,5 – 7 u. CV166,III,3,153 – 154.

III-3 | 250–251 Kein … erlösen]

Jes 63,9, wobei Kyrill hier das Objekt des Satzes von αὐτοὺς (= die Angehörigen des Volkes Gottes) zu ἡμᾶς verändert hat.

III-3 | 252–253 Deswegen … hier]

Jes 52,6.

III-3 | 258–259 er‌² … Weise]

ξένως τε καὶ ἀσυνήθως: zu dieser Junktur im Zusammenhang mit der Parusie vgl. auch Cyr. Joh. 9, Pusey (1965 [= 1868–1877]), Bd. 4 S. 404,16f.; Chr. un. 725,30f.

III-3 | 260–261 Aber … nicht]
III-3 | 265–266 Kommt … verwirren]

Gen 11,7.

III-3 | 265 Sprachen]

In der LXX steht an dieser Stelle – logisch im Grunde konsequenter – ein Singular.

III-3 | 267–268 Der … erfüllt]

Weish 1,7.

III-3 | 269–271 Du … erneuern]

Ps 103(104),30; vgl. oben CV166,II,3,33 – 34.

III-3 | 272 Unumstößliches]

Die Hs. bietet an dieser Stelle das unverständliche δυσανά. Schwartz konjiziert deswegen zu δυσανάλυτον. In der Übersetzung wurde hier dem Sprachgebrauch bei Kyrill folgend (vgl. z.B. Sach. 1, Pusey [1965 (= 1868–1877)], Bd. 1 S. 287,15f.; Joh. 10,2, Pusey [1965 (= 1868–1877)], Bd. 4 S. 544,6) δυσανάτρεπτον gelesen.

III-3 | 276 in … werden‌²]

Der Text ist an dieser Stelle möglicherweise korrupt. Schwartz nimmt zwischen οὕτω und πρός eine Lücke an, die er beispielsweise mit den Worten τὰ ὡμοιωμένα füllen möchte.

III-3 | 290–295 Und … ist]

Joh 1,32–34.

III-3 | 297–298 Denn … ist]

Vgl. Hebr 7,7.

III-3 | 301–302 und … Geist]

Vgl. Joh 20,22; s. auch oben CV166,II,4,66 – 67.

III-3 | 303–305 Wir … ist]

1 Kor 2,12.

III-3 | 305–308 Jene … sein]

Joh 8,9f.

III-3 | 308–309 Denn … Söhne]

Joh 8,14.

Die Akten des Konzils von Ephesus 431. Übersetzung, Einleitung, Kommentar

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