CV18: Contestatio gegen die Kleriker von Konstantinopel

Inhalt: Der Verfasser des Schreibens stellt Aussagen des Nestorius Äußerungen des als Häretiker verurteilten Paulus von Samosata gegenüber und kommt dabei zu dem Schluss, dass zwischen diesen inhaltliche Übereinstimmung herrscht. Unter besonderem Verweis darauf, dass die darin vertretene Lehre von der der antiochenischen Tradition abweicht, verdammt er schließlich die dem Nestorius attestierte Auffassung, dass es in Bezug auf Christus zwei voneinander zu unter­scheidende Söhne gäbe.

Edition: Collectio Vaticana 18, ACO I,1,1 S. 101,2–102,23; ältere Edd.: Labbé/Cossart (1671–1672), Bd. 3 Sp. 338f.; Coleti (1728–1734), Bd. 3 Sp. 888f.; Mansi, Bd. 4 Sp. 1008–1012

Verzeichnisnummern: CPG 5940

Verfasser: 11Eusebius von Dorylaeum

Datierung: Ende 428

Lat. Übersetzungen: Collectio Casinensis 5, ACO I,3 S. 18–20

Literatur: Price/Graumann (2020), S. 93–97

1Die in den Akten überlieferte Überschrift des Dokumentes nennt keinen Verfasser des Textes. Erst Leontius von Byzanz erwähnt in seinen Libri tres contra Eu­ty­chia­nos et Nestorianos Eusebius als Autor der Contestatio (vgl. Ed. Daley [2017], S. 500,2–4). Diese Zu­ordnung wird in der Forschung auch allgemein anerkannt. Eusebius, der zur Zeit der Geschehnisse im Vorfeld des Konzils von Ephesus noch Laie war, beteiligte sich abgesehen von diesem schrift­li­chen Beitrag offenbar auch noch auf andere Weise an den Auseinandersetzungen um den θεο­τό­κος -Titel (vgl. CV166,I,5,48 – 54 , ACO I,1,6 S. 25,40–26,4 [Dok. 25]).

(4) Damit stimmt auch der selige Bischof Eustathius aus dem nämlichen Antiochia
überein, der einer von den dreihundertachtzehn Bischöfen auf der heiligen großen
Synode war und folgendermaßen sprach:

Das nicht nur Mensch, sondern auch Gott[-Sein], wie auch Jeremia, der Prophet
sagt:
„Das ist unser Gott. Kein anderer soll neben ihm anerkannt werden. Er hat jeden
Weg der Erkenntnis ausfindig gemacht und ihn Jakob, seinem Kind, und dem von ihm
geliebten Israel überlassen. Danach erschien er auf der Erde und lebte mit den
Menschen zusammen.“
Wann lebte er aber mit Menschen, wenn nicht, als er ge­
meinschaftlich mit ihnen von der Jungfrau geboren wurde, mit [ihnen] Kind war und
aufwuchs, mitspeiste und trank und das Übrige?

Wenn es also jemand wagen sollte zu behaupten, dass ein Sohn der vor den Zeiten
Einziggeborene sei, der vom Vater gezeugte, und wieder einer der von Maria, der
Jungfrau geborene, und dass nicht derselbe ein Herr Jesus Christus ist, soll er ver­
dammt sein.

4 | 4–10 Das … Übrige]

Frg. 88 Spanneut (1948), welches von diesem allerdings als unecht ein­ge­stuft wird.

4 | 5–8 Das … zusammen]

Bar 3,36–3

Die Akten des Konzils von Ephesus 431. Übersetzung, Einleitung, Kommentar

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