Des Weiteren die von Bischof Kyrill aus den verschiedenen Büchern und Predigten des Nestorius
gesammelten Abschnitte, von uns aus dem Griechischen ins Lateinische übertragen:
(I) So aus dem angefertigten Codex im 26. Quaternio unter anderem auch das Folgende:Wir
müssen wissen (denn ich komme sogleich zur Vergegenwärtigung des Nizänischen
Konzils), dass [das Konzil] es nirgends gewagt hat zu sagen, das göttliche Wort sei aus
der Jungfrau Maria geboren worden. Denn es [sc. das Konzil] bestimmt, wie er [sc.
Nestorius] sagt: „Wir glauben an den einen allmächtigen Vater und an den einen Herrn
Jesus Christus.“ Beachtet, dass sie [sc. die Väter] zuerst, als sie [den Namen] ‚Chris‐
tus‘ verwendeten, weil dieser der Bezeichnung der beiden Naturen dient, nicht gesagt
haben: ‚an das eine göttliche Wort‘, sondern sie haben den Namen gewählt, der beides
bezeichnet, damit du, wenn du weiter unten von [seinem] Tod hörst, wegen einer
[solch] unerwarteten Wendung nicht irritiert bist, auf dass du nicht, wenn du hörst:
‚gekreuzigt und begraben‘, verletzt wirst, als habe die Gottheit selbst gelitten.
Darauf wollen wir sehen, was jene [Väter] außerdem äußern, sagt er [sc. Nesto‐
rius]: „Wir glauben auch an den einen Herrn Jesus Christus, den Eingeborenen, der
von Gott, dem Vater, gezeugt wurde, wesenseins mit dem Vater, der um unseretwillen
herabgestiegen ist und Fleisch wurde vom Heiligen Geist.“ Sie [sc. die Väter] haben
nicht gesagt, sagt er [sc. Nestorius], dass er vom Heiligen Geist gezeugt wurde.
Siehst du, auf welche Weise sie [dies] verstehen, dadurch dass sie weiter unten ge‐
sagt haben, er sei Mensch geworden? „Wir sagen“, heißt es bei ihnen, „dass dieser
Fleisch wurde, nicht indem die göttliche Natur die Verwandlung in Fleisch auf sich ge‐
nommen hat, sondern indem sie die Einwohnung anzeigt, die sie im Menschen erfah‐
ren hat.“