(2) Sieh nun, zugleich mit der heiligen Synode, die sich im großen Rom versammelt
hat, wobei unser überaus heiliger und frommer Bruder und Mitdiener Bischof
Coelestin den Vorsitz hielt, beschwören auch wir dich in einem dritten Schreiben und
raten dir, von den so unglücklichen und verkehrten Lehren, die du im Sinn hast und
lehrst, abzulassen und stattdessen den rechten Glauben anzunehmen, der den Ge‐
meinden von alters her durch die heiligen Apostel und Evangelisten, die „Augenzeu‐
gen und Diener des Logos geworden sind“, überliefert ist. Und wenn Deine Fröm‐
migkeit dies nicht bis zu dem in dem Schreiben unseres erwähnten überaus heiligen
und frommen Bischofs und Mitdieners der Stadt Rom Coelestin festgesetzten Termin
tun sollte, [so] vernimm, dass du kein Amt mit uns teilen und keinen Platz und kein
Rederecht unter den Priestern Gottes und Bischöfen haben wirst. Denn es geht nicht
an, dass wir zulassen, dass die Gemeinden derart beunruhigt und die Menschen in
Aufruhr versetzt werden, der rechte Glaube von dir aufgehoben wird und die Herden
von dir auseinandergerissen werden, obwohl du sie hüten müsstest, wenn du wirklich
wie wir ein Liebhaber der rechten Lehre wärest, der den Spuren der Frömmigkeit der
heiligen Väter folgte. Mit allen Laien und Klerikern aber, die von Deiner Frömmigkeit
des Glaubens wegen ausgesondert oder abgesetzt worden sind, pflegen wir Gemein‐
schaft. Denn es ist nicht gerecht, dass diejenigen, die entschlossen sind, richtig zu
denken, durch dein Urteil Schaden erleiden, weil sie gut daran getan haben, gegen dich
zu sprechen. Denn ebendies hast du verkündet in dem Brief, der von dir an unseren
überaus heiligen Mitbischof des großen Roms Coelestin geschrieben worden ist.
Es wird für Deine Frömmigkeit jedoch nicht ausreichend sein, das Glaubensbe‐
kenntnis, das einst unter dem Einfluss des Heiligen Geistes von der heiligen großen
Synode, die seinerzeit in der Stadt Nizäa versammelt wurde, mit zu bekennen (du hast
es schließlich nicht richtig begriffen und erklärt, sondern verkehrt, wenn du auch der
Aussage nach dem Wortlaut zustimmst). Denn es wäre doch folgerichtig, schriftlich
und unter Eid zu bekennen, dass du deine unreinen und weihelosen Lehren verdammst
und denkst und lehrst, was auch wir alle im Westen und Osten, wir Bischöfe, Lehrer
und Führer der Völker [denken und lehren]. Sowohl die heilige Synode in Rom als
auch wir alle stimmen den Briefen, die von der Kirche Alexandrias an Deine Fröm‐
migkeit [gingen], zu, da sie richtig und tadellos geschrieben sind. Wir werden diesen
unseren Schreiben jedoch hinzufügen, was du denken und lehren sollst und wessen es
sich zu enthalten ziemt. Denn dies ist der Glaube der katholischen und apostolischen
Kirche, den alle rechtgläubigen Bischöfe im Westen und Osten gutheißen: