Session 10
KI-Regulierung und Governance
Lernziele:
- Grundverständnis der KI-Governance entwickeln
- Die Notwendigkeit und Herausforderungen einer umfassenden KI-Regulierung erklären können
- Die zentralen Risiken unregulierter KI-Systeme reflektieren.
- Den EU AI Act kritisch analysieren können
- Die vier Risikokategorien des EU AI Acts verstehen und anwenden können.
- Anhand konkreter Fallbeispiele Stärken und Schwächen des Gesetzes bewerten.
- Den EU-Ansatz mit den Regulierungsmodellen der Niederlande und des UK vergleichen.
- Die Schweizer Position zur KI-Regulierung einordnen
- Die aktuelle Haltung des Bundesrats zur KI-Regulierung kennen.
- Die bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen (z. B. Datenschutzgesetz) erläutern.
- Den Unterschied zwischen der Schweizer und der EU-Regulierung kritisch hinterfragen.
- Theoretische und normative Perspektiven auf KI-Governance reflektieren
Einführung: Warum braucht es eine umfassende KI-Governance? (45 Minuten)
1. Definition von KI-Governance: Regeln, Normen und Institutionen zur Regulierung von KI-Systemen.
2. Herausforderungen: Bias, Transparenz, Verantwortung, gesellschaftliche Auswirkungen.
3. Diskussion mit Studierenden: Welche Risiken seht ihr bei unregulierter KI?
Teil 1: Der EU AI Act – Chancen und Grenzen
A. Überblick über den EU AI Act (25 Minuten)
1. Ziel: Risikobasierte Regulierung von KI.
2. Vier Risikokategorien: Unzulässig, Hochrisiko, Begrenztes Risiko, Minimales Risiko.
3. Diskussion der aktuellen Entwicklungen (basierend auf artificialintelligenceact.eu).
B. Fallbeispiele zu jeder Risikokategorie (5 Minuten)
1. Unzulässige KI: Biometrische Massenüberwachung – Warum ist sie verboten?
2. Hochrisiko-KI: Automatisierte Kreditwürdigkeitsprüfungen – Chancen & Gefahren.
3. Begrenztes Risiko: KI-gestützte Chatbots – Anforderungen an Transparenz.
4. Minimales Risiko: Empfehlungssysteme in sozialen Medien – freiwillige Standards.
C. Vergleichende Betrachtung: Niederlande und UK (15 Minuten)
1. Niederlande: Fokus auf menschenzentrierte KI, Algorithmenregister.
2. UK: Leichtgewichtiges, auf Prinzipien basierendes Framework.
3. Diskussion: Unterschiede und mögliche Lehren für die EU.
Teil 2: KI-Governance in der Schweiz (Stand: März 2025) (45 Minuten)
A. Politische Position des Bundesrats (15 Minuten)
1. Aktuelle Haltung zur KI-Regulierung.
2. Unterschiede zur EU-Politik: Warum setzt die Schweiz auf einen anderen Ansatz?
3. Quelle und Diskussion: AlgorithmWatch-Analyse zur Schweizer KI-Politik.
B. Bestehende Rahmenbedingungen (15)
1. Datenschutzgesetz (DSG) und seine Relevanz für KI.
2. Selbstregulierungsinitiativen und freiwillige Standards.
3. Abdeckung durch bestehende Gesetze vs. Bedarf für neue Regulierung.
Abschlussdiskussion & Fazit (15 Minuten)
1. Vergleich EU – Schweiz – UK/Niederlande: Welche Ansätze sind vielversprechend?
2. Welche offenen Fragen bestehen in der KI-Governance?
3. Studierendenperspektiven: Wie sollte KI in der Schweiz reguliert werden?
Leseauftrag:
- (“EU Artificial Intelligence Act | Up-to-date Developments and Analyses of the EU AI Act” n.d.)
- (“AlgorithmWatch” n.d.)
Weiterführende Literatur: